Es ist viel zu früh, das zu sagen. Wir wissen ja nicht einmal, wer der Kandidat der Demokraten ist: Joe Biden wurde noch nicht offiziell zum Präsidentschaftskandidaten gekürt, da kann noch viel passieren. Außerdem ist das Rennen ausweislich der aktuellen Zahlen ziemlich eng. Bleibt es dabei, werden voraussichtlich ein paar Tausend Stimmen in einem der umkämpften Bundesstaaten – den sogenannten Swingstates – darüber entscheiden, wer das Rennen macht.
Was erwarten Sie von Trumps Rede am Donnerstag?
Ich habe neulich mit führenden Republikanern zusammengesessen – die wie Sie und ich nur spekulieren können. Aus dem Trump-Team dringt praktisch nichts nach außen. Aber erwartet werden zwei Dinge. Erstens: Eine lange Rede, um die eineinhalb Stunden. Zweitens: Eine eher moderate, versöhnende Rede. Das ist zumindest das, was meine Gesprächspartner mir erzählt haben. Ich glaube: Es kommt anders.
Warum?
Trumps Kandidat für die Vizepräsidentschaft, J. D. Vance, ist ein sehr talentierter Rhetoriker und Scharfmacher. Ein Redner, der das Publikum begeistern kann. Auch er wird noch auf dem Parteitag sprechen, vor Trump. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Trump zurückhalten wird, nachdem sein Vize-Kandidat die Menge aufgepeitscht und in Jubelstürme versetzt hat. Sollte sich Trump doch mäßigen, dann wird er nach dem Parteitag wieder der alte sein. Dann ist er auf Wahlkampftour in Michigan. Der Mann wird sich nicht ändern.
ADVERTISEMENT