ADVERTISEMENT

ADVERTISEMENT

ADVERTISEMENT

„Taylor Swift ist keine Heilige, sondern ein Mensch mit Macht“

Der Witz ist ja, dass das – wie so vieles von dem, was Taylor Swift aktuell vorgeworfen wird – natürlich auch andere Künstler:innen tun, sie ist nicht die Einzige mit Sondereditionen, etc. Heißt für mich: Ich muss generell kritisch auf diese Form der Vermarktung, diesen Konsum schauen oder zumindest hinterfragen, was dahintersteckt. Es gibt also Momente, in denen ich sie bzw. das System, in dem sie steckt, kritisch sehe. Sie ist ja keine Heilige, sondern ein Mensch mit Macht.

Würden sie sich wünschen, dass Swift ihre Macht noch mehr nutzt, sich etwa öfter und deutlicher politisch äußert?
Wer Fan von Taylor Swift ist, weiß sehr genau, welche politische Haltung sie vertritt. Sie hat es auf Bühnen gesagt, auf Social Media, in Musikvideos, sie sagt es sogar in ihren Songs. Es ist vollkommen klar, auf wessen Seite sie steht. Sie spendet viel Geld, engagiert sich im Stillen – natürlich wünsche ich mir, dass sie ihre Power in Zukunft weiter für „die richtigen“ Werte nutzt, zum Beispiel für Abtreibungsrechte, oder sichtbar auf Demos unterwegs ist.

„The Eras“-Tour: Für Taylor bis nach Gelsenkirchen: Travis Kelce überrascht beim Deutschland-Konzert
„THE ERAS“-TOUR
Für Taylor bis nach Gelsenkirchen: Travis Kelce überrascht beim Deutschland-Konzert
Einen Kritikpunkt, den Sie in Ihrem Buch äußern, ist Taylor Swifts Feminismus. Was fehlt ihnen in diesem Punkt?
Es ist mehr die Erkenntnis, dass auch mein Feminismus noch Lücken hat. Dass er noch nicht so intersektional, noch nicht so konsequent gelebt wird, wie es sein könnte. Taylor Swift wird oft vorgeworfen, dass sie den sogenannten Weißen Feminismus lebt, also vorwiegend Girl Boss ist und mit ihrem Business und ihrer Haltung ja „nur“ das mache, was Männer machen – anstatt das System langfristig zu verändern. Ich bin mir sicher, dass auch sie sich immer noch weiterentwickelt, dazulernt und im besten Fall die entscheidenden Hebel betätigen wird.

Glauben Sie, dass Taylor Swift und ihre „The Eras Tour“ dazu beigetragen hat, Stereotype und Vorurteile gegenüber weiblichen Fans herauszufordern?
Unbedingt – denn anstatt uns klein und unsichtbar zu machen, erobern wir gerade Räume, die sonst nicht unbedingt Pink, Pastellfarben und voller Pailletten sind. Wir füllen Fußballstadien und können zum Glück nur lachen über alle, die damit immer noch ein Problem haben. Gerade weibliche Fans erfahren immer noch Abwertung, ihnen wird geringere Kompetenz zugeschrieben. Es ist unheimlich arrogant und intellektuell faul, Fans und Swifties immer noch in diese Schublade stecken zu wollen. Außerdem sind wir dafür längst zu groß, wir passen in keine Schublade mehr.

An welcher Stelle der Eras-Tour-Konzerte sehen sie feministische Botschaften?
An welcher Stelle sehe ich keine – das wäre die leichtere Frage. Auf dieser Tour feiern wir kollektiv das Frauwerden, das Großwerden. Es ist ein dreistündiger Siegeszug mit dem Ziel: Jede deiner Facetten, jede deiner eigenen Ära ist wichtig und gut und muss nicht versteckt werden.

ADVERTISEMENT

ADVERTISEMENT

Schreiben Sie einen Kommentar